Pultbuch erinnert an die Gelsenkirchener Walcker-Orgel
Hensel: Geschichte und Bedeutung der Gelsenkirchener „Wunderorgel“ ist fortan im Hans-Sachs-Haus dokumentiert
Um die Bedeutung und Einzigartigkeit der ehemals im Hans-Sachs-Haus beheimateten Walcker-Orgel nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde auf Initiative der CDU-Fraktion im Rahmen der zurückliegenden Haushaltsberatungen im Jahr 2021 beschlossen, in angemessener Art und Weise an die Geschichte und historische Bedeutung der Walcker-Orgel zu erinnern. Dazu wurde jetzt am 25. Oktober ein neues Element in die Ausstellung “Wandel ist immer“ im 4. Obergeschoss des Hans-Sachs-Hauses installiert. Hiermit wird fortan in einem sogenannten Pultbuch, das aus 14 Seiten Direktdruck auf Alu-Verbundplatten auf einem aus der Wand ragenden Pult fixiert ist, die Geschichte rund um die Orgel chronologisch mit zahlreichen Bildern und Informationen illustriert. Mittels QR-Codes lassen sich außerdem kleine Informationsfilme abrufen.
Annelie Hensel, Sprecherin der CDU im Ausschuss für Kultur und urbane Szene: „Ich freue mich sehr, dass mit dieser Inszenierung der herausragenden Bedeutung der Walcker-Orgel endlich Rechnung getragen wird. Die Geschichte und die Einzigartigkeit dieser Wunderorgel darf nicht in Vergessenheit geraten. Ich selbst habe das Instrument in Papenburg bei der feierlichen Einweihung in der St. Antonius-Gemeinde erlebt. Ich kann nur allen Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern einen Besuch, der im Übrigen für Gäste aus Gelsenkirchen kostenlos ist, wärmstens empfehlen.
Hintergrund:
Die Orgel wurde m Jahre 1927 in der damals größten Bergarbeiterstadt, in Gelsenkirchen, im neuen Hans-Sachs-Haus aufgestellt. Sie besitzt 92 Register und 7262 Pfeifen. Sie war in einem speziell für diese Orgel errichteten Konzertsaal eingepasst, wo sie als Soloinstrument aber auch als Begleitinstrument für Chor und Orchester genutzt wurde. Der fahrbare Spieltisch bot dem Organisten die einmalige Möglichkeit, coram publico vor 1600 Zuhörerinnen und Zuhörern im ehemaligen Saal des Hans-Sachs-Hauses zu spielen. Heute ist das Instrument aus Gelsenkirchen die einzige Walcker-Orgel aus der Weimarer Republik mit dieser Größe in Deutschland, die die Zeiten überstanden hat und gleichzeitig wohl die größte Konzertsaalorgel in ganz Deutschland. Da die Stadt Gelsenkirchen nach den Umbauarbeiten am Hans-Sachs-Haus keinen passenden Raum mehr für die Orgel besitzt, wurde die Saalorgel eingelagert und schließlich für einen symbolischen Euro nach Papenburg verkauft. Dort ist sie jetzt Bestandteil der «europäischen Orgelstraße», die von Schwerin über Bremen bis in die Niederlande führt.
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